Fairer Honigpreis

Honig zu gewinnen bedeutet sehr viel Arbeit rund ums Jahr. Auch körperlich sehr anstrengende Arbeit. Sehr viele Investitionen und Fachwissen sind ebenfalls nötig. Nebenbei müssen noch eine ganze Reihe von Gesetzen beachtet werden. 


Nicht ohne Grund gibt es in Deutschland nur 5 Prozent Berufsimkerinnen und -imker bei 95 Prozent Hobbyimkereien. So ist es sehr schwierig, mit dem Honig einen auskömmlichen Preis zu erzielen, der die Herstellungskosten deckt, wie bei vielen anderen landwirtschaftlichen Produkten auch. Auf diesen Aspekt achtet der Hobbyimker gewöhnlich nicht so sehr. Im Lebensmittelhandel, wie zum Beispiel in Discountern, werden Honige aus EU- und Nicht-EU-Ländern zu sehr niedrigen Preisen angeboten. Diese werden dann oft als Maßstab genommen. 


In Rheinland-Pfalz gibt es für Imker keine Agrarsubventionen, nur in geringem Maße für Imkervereine. Ein Tropfen auf den heißen Stein. Auf der anderen Seite sind Bienen durch ihre Bestäubungsleistung immens wichtig für die Lebensmittelproduktion. Diese Tatsache spiegelt sich jedoch überhaupt nicht im Honigpreis wider. 


Was ist die Konsequenz? Vielfach werden das billigste Winterfutter, die billigsten Wachsmittelwände, nicht zugelassene Behandlungsmittel etc. für die Bienen genommen. 


Einem Imkeranfänger ist es oft zunächst nicht bewusst, dass er mit  der Bienenhaltung eine Verpflichtung eingeht und eine Verantwortung gegenüber dem Bienenvolk trägt. Mit der Urlaubsplanung, die für den normalen Deutschen eine sehr hohe Priorität hat, muss man sich nach den Bienen und nach der Natur richten. Letztere ist unberechenbar. So geben viele zunächst sehr motivierte Anfänger nach einiger Zeit wieder auf.


Mit der Akzeptanz eines auskömmlichen Preises werden den Imkern, seinen Bienen und der Bestäubungsleistung der notwendige Respekt entgegengebracht.